Dropped 2020

Zu diesem Thema haben mich ausgiebige Wanderungen durch Szene-Viertel in europäischen Großstädten inspiriert. Gerne tauche ich in das quirlige Leben von Pop- und Gegen-Kultur mit seiner imposanten Street-Art ein. Für mich liegt die Kunst auf der Strasse, zudem reizt mich das abseitige und authentische Leben in den Vierteln. Für mich gilt es dieses Motiv städtischen Lebensgefühls auf meine Bilder zu transportieren. Auf meinen Streifzügen reiße ich alte, verwitterte Poster ab, die ich später auf meinen Arbeiten verewige. Bei näherer Betrachtung wird augenfällig, dass sich viel "fallen gelassenes" auf den Bildern tummelt. Man stößt auf diverse Posterstöpsel, bearbeitete Fotos, kleine Zeichnungen, Kritzeleien und Wortfetzen, die in einen abstrakten Bildraum eingebettet sind und sich in ihrer scheinbaren Zusammenhanglosigkeit zu einer ästhetischen Gesamtkomposition zusammenfügen. In Kombination von freier Malerei und Collage-Technik - Figuratives neben Abstraktem - entsteht eine besondere Dynamik, die einen Ausdruck von Momentanem und Spontanem aufblitzen lässt. Short cuts von Kuriosem und Skurrilem bilden kleine Fragmentinseln, die zu diversen Assoziationsreisen einladen. Gleichsam schwingt immer eine Prise Humor, aber auch Abgründiges mit: Lebensspuren, die sich wie Gewächse aus einem unsichtbaren Netz erheben; Landschaften einer subjektiven Ikonographie als Botschaften des Unterbewusstseins in die Sichtbarkeit katapultiert. Nichts steht für sich allein, auch wenn es erst so scheint, denn alles ist vernetzt und verdrahtet.